Und dann rief das unser externes Superlabor für
Spezialaufträge an und eine Frau mit grabestiefer Stimme sagte: „Bei Ihrem
Patienten Herrn Vozunkul haben wir in der Bakterienkultur säurefeste Stäbchen
festgestellt. Wir wollten Ihnen nur schon mal Bescheid geben. Tschü..“ „HAAALT!“
unterbrach ich. Können sie uns das Ergebnis schicken?“ „Jop, ich faxe es.“
Klick und dann legte die Dame auf. Hm naja dachte ich dann kennt sie wohl die
Faxnummer.
Das Problem mit den säurefesten Stäbchen ist nun dieses: Es könnte sich um gemeingefährliche Tuberkulosebakterien handeln. Oder natürlich um irgendwelche anderen säurefesten Stäbchen. Aber so weit war das Labor noch nicht.
Herr Vozunkul war nun außerdem schon seit einem Monat
entlassen worden (so eine Stäbchenkultur braucht Zeit) und von unserem netten,
und freundlichen Praktikanten betreut gewesen. Ich sagte ihm also Bescheid und
drei Stunden später fragte er verärgert warum ich denn bitte dem Labor unsere
Faxnummer nicht gegeben hätte, der Befund wäre ja immer noch nicht da. Äh ja.
Auf jeden Fall wusste der Praktikant aber trotzdem nicht
was er mit dem Befund anfangen sollte und gab ihn mir. Natürlich hatte ich auch
keine Ahnung und fragte den Oberarzt. Der Oberarzt sagte etwas in die Richtung
von: „Huä? WAS wollen sie von mir?“ und riet den Hygienebeauftragten oder
alternativ den Chefarzt anzurufen.
So ein Hygienebeauftragter muss natürlich auch ab und zu
Urlaub machen und das tat er dann auch gerade in dem Moment, in dem ich meine
wichtige Stäbchen-und-was-jetzt-Frage loswerden wollte. Da ich keine Lust hatte
als nächstes dem Chefarzt auf die Nerven zu gehen, rief ich nochmals im
Superlabor für Spezialaufträge an, wo man erklärte, da ja gar nicht klar war
WAS für säurefeste Stäbchen das denn waren, wäre es am besten erst mal
abzuwarten. Ich beschloss also das Problem erst mal abwartend vor mir her auf
später zu verschieben. Dann war vielleicht auch der Hygienebeauftragte wieder
zurück.
Der Praktikant fand das aber eine blöde Idee und fragte
heimlich den Chefarzt, was man denn jetzt machen solle mit dem Ergebnis:
„Melden sie es dem Gesundheitsamt“, sagte der Chefarzt und ging weiter.
Und wer sollte nun das Melden übernehmen? Haha, ich
natürlich.
Und wie genau, meldet man das? Hm, das wusste natürlich
auch niemand. Doch dann oh glorreicher Zufall, erreichte ich die Vertretung des
Hygienebeauftagten. Die Vertretung erklärte mir, dass es nicht mehr
Gesundheitsamt sondern "Landratsamt, Fachbereich Gesundheit" heiße und gab mir
die Durchwahl zur Tuberkulosebeauftragten.
Nachdem mich die Tuberkulosebeauftagte mit allen
möglichen Detailfragen gelöchert hatte, auf die ich keinerlei Antwort hatte,
sagte sie schließlich, es wäre ja noch nicht klar war WAS für säurefeste
Stäbchen das denn waren und wir sollten am besten erst mal abzuwarten. Mahaha.
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