Sonntag, 29. September 2013

Die Standarddosis

Es ist mitten in der Woche und nichts passiert. Auch nichts tuend sitze ich auf einem Drehstuhl und denke mir: „Jetzt könntest du mal wieder so einem rumstehenden Arzt eine intelligente Frage stellen.“ Ich sollte ja auch was lernen. Da ist auch schon ein Arzt, der wild Dinge in eine Kurve schreibt. Das tut er seit einer halben Stunde und seit dieser halben Stunde beobachte ich ihn. Nicht spannend, aber sonst gibt es nichts zu tun.
Also eine Frage: „Sag' mal Arzt, hier verschreibst du schon wieder Grmbendazol. Wie dosierst du das eigentlich?“
„Ahm“, geehrt über die intelligente PJler-frage, welche man in einem beliebigem Buch in Sekunden nachschauen kann, hebt der Arzt zu einem kurzen Monolog an, „also PJler, so einfach ist das nicht. Man kann nicht sagen es gibt eine feste Standarddosierung. Alles ist abhängig vom allgemeinen Zustand, dem Alter und  Geschlecht, den Vorerkrankungen des Patienten, der aktuellen Wettersituation und der Farbe meines Kugelschreibers!“
„Ah hm, wenn ich jetzt später mal Grmbendazol verschreiben möchte, wie gehe ich  dann vor? Ich muss ja irgendeine Dosis aufschreiben!“
„Das mit den Standard-Dosisempfehlungen in Büchern ist Quatsch! Merk‘ dir das PJler. Brauchst du gar nicht zu lernen. Die Dosis hängt immer davon ab wie alt der Patient ist, in welchem Zustand er sich befindet und so weiter.“
„Und wie hast du die Dosis bei diesem Patienten bestimmt?“
„Erfahrung PJler. Erfahrung!“
„Hmhm.“

„Ah hallo PJler, der sicher etwas lernen möchte“, sagt der Oberarzt am nächsten Morgen, „hier sehen sie den Patient Herrn Maierle. Was würden sie ihm denn bei diesen schlechten Laborwerten für ein Medikament geben?"
"Wahrscheinlich erst mal Grmbendazol."
"Sehr guter Vorschlag PJler. Und was wäre die Standard-Dosisempfehlung, die wir jetzt aufschreiben?“

1 Kommentar:

  1. Hm, also, da ich selber, trotz meines jungem Alters sehr viele Medikamente einnehme und mein Hausdoc (übrigens auch ein Internist) ein guter Freund von "uns" ist, hat der mir das mal erklärt und gezeigt am seinem PC, die haben da so ein schickes Praxisprogramm und da gibt er "Zaubertrank" ein, das gibts dann in 5mg, 10mg und 5000mg, wenn der Patient es vorher noch nie bekommen hat, immer erst die 5mg (eben das erst beste).

    Ach, ich denke das weißt du jetzt aber eh schon :)


    PS: Fast alle Beiträge durch, wundert mich, dass hier so wenig los ist, dein Schreibstil ist wirklich toll!

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