Als ich das Patientenzimmer
betrete um noch schnell einem Patienten Blut abzunehmen, treffe ich auf eine
mir unbekannte Krankenschwester, die sich gerade an die Wand lehnt. Schnell
stelle ich mich vor: „Hallo ich bin Frau PJlern und PJler hier. Ich würde
gerade kurz bei dem Herrn dort hinten Blut abnehmen.“ „Ah hallo, ich bin
Katharina und begleite heute Melanie. Machen sie ruhig.“ Aha, Melanie kenne ich
zumindest, sie arbeitet auf dieser Station. Glaube ich. Gerade spricht sie mit
einem der anwesenden Patienten. Zum Glück nicht mit meinem Blutabnahme-Patient.
Während Melanie und Begleitung nun was auch immer veranstalten, versuche ich
unauffällig an das Blut des älteren Herrn im Bett nebenan zu kommen, werfe
zwischendurch meine Abnahmeröhrchen vom Tablett auf den Boden, gehe einmal raus
und wieder rein, weil ich mein Desinfektionsmittel vergessen habe und vollende
alles mit einem hässlichen Pflaster.
Beim Verlassen des Zimmers
stelle ich fest, dass Katharina, die Begleitung, inzwischen eine Art umfangreichen
Bewertungsbogen hervorgezaubert hat, auf dem sie wild Dinge zur Performance von
Melanie macht, die ihren Patienten nun am Bettrand wäscht.
Super: „b e g l e i t e n“; das scheint wohl die freundliche
Formulierung für: „Heute prüfe ich Gesundheits- und Krankenpflegeschülerin
Melanie auf die Ausführung ausgewählter Standardaufgaben (oder was auch immer)“
Hatte danach ein schlechtes
Gewissen Melanies Prüfung mit meiner chaotischen Blutabnahme gestört zu haben.
Grm!
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