Frau Sibald litt unter einer schweren Gallenkolik. Oder
so etwas Ähnlichem. Frau Sibald war außerdem sehr hart im Nehmen und hatte sich
die letzten zwei Tage oder so gedacht: „Naja, das wird schon wieder weggehen.“
Dies war aber nicht der Fall, deswegen fuhr sie mit dem
Fahrrad zu ihrem Hausarzt. „Um Himmels Willen!“ rief der Hausarzt, „Gehen Sie
sofort in Krankenhaus.“ Der Hausarzt wollte dann eigentlich den Rettungsdienst
rufen, aber Frau Sibald erklärte, das wäre nicht nötig. Sie würde ihren Sohn
Willibald den Ersten anrufen, der hätte sowieso gerade Urlaub und könne sie
fahren. „Aber nur wenn er gleich kommt!“ sagte der Hausarzt und drehte Frau
Sibald den Rücken zu.
Frau Sibald nutzte die Gelegenheit, setzte sich auf ihr
Fahrrad und fuhr schon mal los in Richtung Krankenhaus. Dahin ging es
schließlich bergab.
Zeitgleich trafen Frau Sibald und ihr Sohn in der
Notaufnahme ein. Als höfliche Personen überreichte man der Aufnahmeschwester
den Einweisungszettel des Hausarztes und die beiden setzten sich in den
Wartebereich der Aufnahme. Da das mit den Schmerzen nun doch etwas viel war und
auch die Fahrradfahrt nicht unbedingt zur Verbesserung der Situation
beigetragen hatte, kollabierte Frau Sibald dort.
„Entschuldigung, könnten wir vielleicht etwas eher
drankommen?“
„Um Himmels Willen!“ rief die Notaufnahmeschwester,
„nein, nein sie müssen ihre Mutter nicht in die Aufnahme tragen, hier legen sie
sie auf diese Liege, ich hole sofort einen Arzt.“
„Hallo Frau Sibald“, sagte ich. „Wir legen ihnen jetzt
eine Kanüle und dann bekommen sie gleich ein Schmerzmittel. Haben sie eine
Allergie auf ein bestimmtes?“
Frau Sibald, die sich im Liegen schon wieder etwas erholt
hatte, schaute mich verwirrt an: „Was wollen sie mir geben? Ein
SCHNAPS-MITTEL?!“
(Ungelogen: Ich weiß schon wessen Team ich mich in Falle
einer Zombieapokalypse vertrauensvoll anschließen werden…)
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