Samstag, 15. November 2014

Und dann wollte ich noch kurz diese Aufklärung kopieren.


Und dann wollte ich nur noch die Aufklärungsinformation für die Patientin kopieren, welche aus vier Seiten bestand. Eine, die den Ablauf der Untersuchung beschrieb, eine mit verwirrendem Fragebogen und zwei, die ausführlich sämtliche nur erdenklichen Gefahren der Untersuchung aufzählten. Hier hatte man der Phantasie freien Lauf gelassen und listete wirklich ALLES auf, was dem kreativen Autor einfiel. Juristische Absicherung. So können wir später dem Patienten sagen: „Aaaber wir haben Ihnen doch gesagt, dass in sehr seltenen Fällen das Gehirn abgesaugt wird/ das Endoskop manchmal einen herzförmigen Zylinder in den Magen stanzt/ der Herzschrittmacher als Landesignal von Aliens missverstanden werden kann.“



Also habe ich alle Blätter in den automatischen Kopiereinzug gestopft, damit die Patientin für immer alles nachlesen kann. Dann drückte ich auf kopieren und dann dachte ich „huä, warum kopiert dieser Kopierer so lange?! Ich kopiere doch nur 4 Blätter und keine 30.“ Aber da erkannte ich, dass mein Vorkopierer als gewünschte Kopienzahl 42 angegeben hatte und der Kopierer meine 4 Blätter auch 42 Mal kopierte.
Ich starrte misstrauisch auf die vielen Knöpfe, die der Kopierer so anbot und drückte dann erfreut auf „Abbruch“. „Piep“,  machte der Kopierer und kopierte weiter. Piep. Piep. Anschließend versuchte ich es über den Menübutton, der ebenfalls ein piependes Geräusch auslöste, sonst aber auch nichts weiter.
Verzweifelt schaltete ich das wild Kopien ausspuckende Gerät aus und hoffte inständig, dass es meinen Kopierauftrag danach vergessen hätte.
Der Kopierer war dann auch sehr verärgert und weigerte sich nach dem Einschalten irgendetwas zu tun. Immerhin kopierte er nichts mehr!
Am Ende kam die Oberärztin der Station vorbei, baute den Toner des Geräts aus und wieder ein, was das Gerät wieder in einen funktionstüchtigen Zustand versetzte. 
Außerdem hatte ich dann ca. 20 Kopien meiner Aufklärung.

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