„Oh PJler“, ruft der Oberarzt verzweifelt, „kannst du mir
einen Gefallen tun?“
Während ich noch vorsichtshalber denke: „Vielleicht…“ spricht
der gestresste Arzt schon weiter: „Unsere Station 62R.1 braucht dringendst ein
Sonographiegerät. So schnell wie möglich. Kannst du ihnen nicht kurz unser
Gerät vorbeibringen?“
Da ich ja nett bin und der Station 62R.1 auch gerne
helfe, suche ich mir also schnell das gewünschte Ultraschallgerät und schiebe
es schnell durch’s halbe Krankenhaus.
Auf Station 62R.1 treffe ich auch gleich eine nette
Krankenschwester und kündige ihr das so gewünschte Gerät an.
Hier hätte ich jetzt ungefähr eine solche Reaktion
erwartet:
„Oh Frau PJlerin,
super dass sie so schnell gekommen sind!“ Mehrere Ärzte stürmen jubelnd aus
einem Zimmer und entreißen mir dankend das Gerät um eine lebensrettende
Ultraschalluntersuchung durchzuführen. Zum Dank überreicht man mir ein Stück Kuchen
und ich verschwinde heldenhaft zurück auf meine Station.
Stattdessen sagt die Krankenschwester: „Ein
Sonographiegerät?? Ich weiß von nichts.“ Sie geht erst mal weg und kommt nach
einer Weile mit einem Arzt zurück. Der schaut mich misstrauisch an und meint: „Wir
brauchen hier kein Ultraschallgerät. Sind sie sicher, dass sie auf der
richtigen Station sind?“ „Ja! Und es hieß sie bräuchten hier auf 62R.1 sofort
ein Ultraschallgerät!“ „Also wir brauchen keins“, sagen der Arzt und die
Schwester. Ich überlege ob ich samt Gerät einfach gehen sollte.
„Naja“, sagt die Krankenschwester, „fragen sie vorn
drüben im Arztzimmer nochmal nach.“ Demotiviert lasse ich das Gerät erst mal am
Stationseingang stehen und treffe im Arztzimmer einen gelangweilten weiteren
Arzt. „Hatten sie eventuell angerufen wegen eines Ultraschallgeräts?“ „Joa“,
sagt der Arzt, „wo haben sie das denn hingestellt?“ „Vorn an der Station.“ „Ok
gut. Ich hol‘ es dann. Tschüss“, sagt der Arzt ohne Aufzustehen.
Hmhm.
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