Visite früh am Morgen: Engagiert läuft die Stationsärztin
durch alle Zimmer. Fast-schon wach nehme ich auch teil und hänge unauffällig
über dem Visitenwagen. Hier trage ich in Patientenkurven ein, was die Patienten so
über ihr tägliches Ergehen berichten.
Gerade quetsche ich noch von der letzten Patientin etwas
über Husten in der Nacht und Schmerzen im Knie, auch nachts in die letzte Zeile, während sich
die Ärztin schon um das defekte Pulverinhalationsgerät des Nebenpatienten
kümmert.
„Es funktioniert nicht! Da kommt gar nichts raus!“ die
Patientin schüttelt demonstrativ den grünen Inhalator. Ich bin schon mal
erfreut, dass ich im Augenblick nur Dokumentationsmensch bin und schlage erst
mal die entsprechende Patientenkurve auf. Weiß ich auch nicht wie man so einen
Inhalator repariert. Die Ärztin bastelt derweil am Gerät herum und ruft
schließlich: „Aber Sie haben hier auch gar keine Inhalationskapel eingelegt!“
„Wie Kapsel?“ die Patientin ist verwirrt. „Na die haben sie morgens bekommen.
Das sind Kapseln mit dem Wirkstoff, den sie dann inhalieren und die Kapsel
müssen sie vor der Inhalation in den Inhalator legen!“
„Oh ach so“, sagt die Patientin, „die Kapseln, die habe
ich heute Morgen einfach alle runtergeschluckt.“
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