Seit einer ganzen Weile gibt es nun das
Super-Entlassmanagement vom äh Bundesgesundheitsministerum mitgegründet. Für
eine bessere Entlasskoordination der Patienten, die wir wieder rauslassen aus
dieser Klinik. Weil früher haben wir die ja einfach so auf die Straße gekippt.
Hier also der aktuelle Lagebericht, was wir so tun:
Entlassrezepte erstellen!
In Beteigeuze, hält man die alten Traditionen hoch. Was
potentiell unpraktisch sein kann: Für die Ergatterung eines solchen, neuartigen
Rezeptes hatte man sich ins Chefarztsekretariat zu begeben. Hier wurde man von
einer strengen Sekretarin befragt, inwiefern dieses Rezept wirklich nötig wäre
und warum der Patient denn nicht bitte nach Entlassung zum Hausarzt gehen könne
um sich selbst alles zu besorgen. Nachdem man eine komplizierte Beweisführung
angetreten hatte, in der man erklärte, Dr. Blomann, der Hausarzt des Patienten
habe leider Freitag nur bis 10 Uhr morgens offen und danach wäre ja auch noch
der Feiertag, sagte die Sekretärin: „Hach ah ja der Blomann. Na gut. Mache ich
ihnen das Rezept. Können sie nachher abholen.“
Diese Methode war zeitaufwendig, frustrierend und endete in
der Regel damit, dass eine freundliche Krankenpflegekraft, dem Patienten alle
Medikamente mitgab bis Dr. Blomann wieder aufmachte. Am Ende einigte man sich darauf, dass auch die
Stationen mit dem anwesenden Arzt so ein Superrezept rausgeben durften.
Entlassmanagementzettel verteilen:
Der Patient bekommt schon bei Aufnahme einen großen Stapel
Papier, welcher ihn über alles nötige informiert. Den Schutz seiner Daten, die
Möglichkeit eines Telefons, die Bezahlung des Aufenthaltes, die Installation
des Telefons, noch andere Zettel und jetzt auch das Extrablatt, ob er denn
einverstanden ist mit diesem Entlassmanagement.
Dieses wollen-sie-wirklich-unser-tolles-Entlassmanagement-Blatt
enthält (ähnlich der restlichen Blätter) sehr viel und sehr klein geschrieben
Text. Dieser erklärt in sachlich komplexer Sprache den äh Sachverhalt, nämlich
„Wollen sie es jetzt das Entlassmanagement?!?!“ und fordert eine Unterschrift.
Weil „Entlass“ in der Überschrift steht, verwirrt das Blatt
den Patienten und auch die Angehörigen, die es später auf dem Nachttisch des
Patienten finden (Dort hinterlässt es das Krankenpflegepersonal fürsorglich,
wenn der Patient zu krank, zu dement oder zu weit weggetreten ist um noch ein
Zettelmanagement zu betreiben.) Man hat den Vater/Mutter u.ä. doch gerade erst
aufgenommen!
Meistens muss dann der Arzt kommen und erklären: Nein, nein,
das ist nicht der Entlasszettel, also im weiteren Sinne schon, aber wir planen
natürlich nicht ihren schwer kranken Angehörigen sofort nach der Aufnahme ins
Krankenhaus zu entlassen. Das ist sozusagen für die ferne Zukunft.
„Aber man
hat uns versprochen, unsere Oma dürfte bei ihnen VERSTERBEN!!! UND JETZT WOLLEN
SIE SIE ENTLASSEN!!!“
„Wissen sie, dass ist so ein Routinezettel, den bekommt
erst mal jeder Patient. Wir werden ihre Oma jetzt nicht entlassen. Hier sehen
sie ich nehme den Zettel erst mal mit...“
Es geht um Patienten ... Beim Titel dachte ich zuerst daran, es würde um Mitarbeiter gehen.
AntwortenLöschenIch bin in meinen Komplimenten leider nicht so gewandt wie manch andere hier, aber ich liieeeeeebe die Blogposts so sehr! Bitte immer weiter machen :)
AntwortenLöschenVielen Dank für das durchaus sehr nette Kompliment!
AntwortenLöschenDr
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