Samstag, 16. April 2016

Anti-Gender



„Du Kollegin Zorgcooperations, ich habe gleich einen wichtigen Termin mit dem Fitnessstudio. Kannst du mir nachher noch die Kanüle für meinen Patienten Herrn Stumpfelrund legen?“
„Hm ok.“
„Hallo Herr Stumpfelrund, ich komme gerade noch um die Kanüle zu legen.“
„Aber…! Die Krankenschwester vorhin hat gesagt, die Kanüle darf nur ein Herr Doktor legen!“
„Öh, ich bin Ärztin.“
„…[längere Pause] … und was berechtigt sie dazu?!“
„Ich habe sechs und ein halbes Jahr studiert und die entsprechenden Staatsexamina abgelegt.“ Um diese Behauptung zu untermauern zeigte ich auf mein Arztnamensschild im Corporate Design der Klinik auf dem in Schriftgröße 11 Ärztin stand.
Der Patient schien nun verschiede Argumente im Kopf abzuwägen und willigte schließlich in eine Kanülenanlage durch so einen weiblichen Arzt ein.
Nach Beendigung dieses Vorgangs erklärte er sogar sehr, dass es schön war auch mal so eine junge Ärztin kennenzulernen. :)

  
10 Minuten später hielt mich eine mir unbekannte Frau im Flur auf und fragte energisch: „SCHWESTER! Können sie mir den Weg zur Anmeldung beschreiben?“



2 Kommentare:

  1. Frauen sollen ja jetzt neuerdings auch wählen dürfen....:P

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  2. Man ist quasi gezwungen, sich als Assistenzarzt zu rechtfertigen, dass man ein echter Arzt ist, obwohl diese unter Umständen mehr Wissen hat, weil er sie eben frisch aus dem Studium kommen. Mir auch schon öfter passiert. "Ja, also ich bin wirklich ein echter Arzt".

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