„Also sie kommen zu uns weil der Blutdruck immer so hoch ist
und sie dann Kopfschmerzen bekommen?“
„Ja heute morgen war er bei 190/110! Aber wissen sie, das
Problem ist: Er schwankt auch immer so der Blutdruck und ist manchmal plötzlich
ganz niedrig!“
„Hmhm,“ sagte ich und dachte mir schon im Kopf einen
ausgeklügelten Plan aus, was wir jetzt mit Herrn Glomzopfs Blutdruck
veranstalten könnten. Erstmal noch keine Umstellung der Medikamente, am besten
eine Langzeitblutdruckmessung zur Übersicht der Schwankungsdarstellung, dann
einen Ultraschall zu allgemeinen Herzdarstellung und dann gaaanz vorsichtig
Medikamentenumstellung. Aber erst noch ein paar Details klären.
„Wenn der Blutdruck so hoch ist und sie die Kopfschmerzen bekommen,
haben sie da ein Bedarfspräparat das sie einnehmen?“
„Naja, da nehme ich einfach alle meine
Morgen-Blutdrucktabletten nochmal ein.“
„…“
„…“
„Also sie nehmen alle ihr hochdosierten Blutdruck-Medikamente
einfach nochmal ein? Das Ramipril 10 mg, das Lercanidipin 20 mg und das
Bisprolol 5 mg?“
„Ja genau!“
„Hmhm. Und was passiert dann?“
„Naja nichts. … Aber nach einer halben Stunde ist der
Blutdruck dann plötzlich ganz niedrig. So um die 80/50. Dann fühle ich mich
nicht gut."
Schnell stellte sich heraus, dass wir hier das Problem der
mysteriösen Blutdruckschwankungen gefunden hatten. Mein ausgeklügelter Plan
konnte glorreich vereinfacht werden und Herr Glomzopf viel schneller heim als
erwartet, mit einfacherem Medikamentenplan und einem vernünftigen, milden
Bedarfsmedikament für überraschende Blutdruckspitzen.
Tja, Compliance ist auch intelligenzbedingt - und da gibts doch oft grosse Lücken....
AntwortenLöschenUnd manchmal hat das verordnende Wesen deswegen keine Chance, die Wichtigkeit der regelmässigen Einnahme dem Patienten ins Hirn zu donnern...
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen:
AntwortenLöschenSo blöde kann doch keiner sein!"