Nachdem nun denn die Bevölkerung erst vom Norovirus
getroffen worden war, raffte in der Folge ein klassischer Atemwegsvirus die
Leute dahin. Oder zumindest fast. Das Krankenhaus wurde so auch nicht leerer
und wir meldeten uns von der Leitstelle bezüglich Sauerstoffplätzen ab. Alles
voll.
An dieser Stelle reichte mir unsere verzweifelte
Anmeldeschwester das Anmeldetelefon. Ein missmutiger Rettungsassistent erzählte
mir, dass sie gerade Fräulein Annelie aus dem Pflegeheim mit einer
Lungenentzündung abholen und nun zu uns bringen würden. Wie? Was ich denn
wolle? Natürlich brauche die Frau Sauerstoff!
Ich erklärte, wie auch schon die Anmeldeschwester, dass
alle Bettenplätze mit Sauerstoffanschluss schon vergeben wären, ABER die
Nachbarklinik links von Beteigeuze hätte noch welche übrig und…
„Die haben abgelehnt“ bellte der Rettungsassistent
grantig.
„Oh, komisch, das kann eigentlich nicht sein, mit denen
habe ich erst vor wenigen Minuten telefoniert und da war noch Platz.“
„Können wir jetzt kommen?“ rief mein Gegenüber
aufgebracht.
„Moment, nein. Wir können Frau Annelie so nicht
unterbringen. Lassen sie mich schnell mit unserer Nachbarklinik telefonieren,
was da los war. Bestimmt ein Missverständnis. Ich rufe sie gleich zurück.“
„Sie lehnen die Patientin also auch ab?!“
„Geben sie mir bitte die 3 min, das mit unserer
Nachbarklinik zu klären!“
„Also wir kommen jetzt zu ihnen!“ schrie der sich nicht beruhigend lassende Rettungsdienstler und legte erbost auf.
„Also wir kommen jetzt zu ihnen!“ schrie der sich nicht beruhigend lassende Rettungsdienstler und legte erbost auf.
Ich fühlte mich nun auch erbost und rief erst mal den
Dienstarzt der Nachbarklinik an, was aus den fünf Sauerstoffplätzen geworden
sei, von denen man mir vor einer Viertelstunde erzählt hätte.
„Hö?“ sagte Dienstarzt, „also bei uns hat kein Rettungsdienst
angerufen und wir haben auch noch alle fünf Plätze frei. Ja, kein Problem. Wir
reservieren dir einen für die Frau Annelie. Kannst du dann gleich zu uns
verlegen.“
Wir warteten dann zwei Stunden auf die Ankunft der
Patientin. Als ich schließlich in der Nachbarklinik links anrief um das
reservierte Bett wieder abzubestellen, lachte der dortige Dienstarzt laut und
erklärte, der Rettungsdienst hätte sich nicht mehr nach Beteigeuze getraut und
schon vor einer Stunde Frau Annelie unauffällig bei ihnen abgeliefert.
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